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00:00:06,600 --> 00:00:08,956
Hallo, ich bin Amelie
Albrecht, Auszubildende

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00:00:08,981 --> 00:00:10,824
in der Stadt und
Regionalbibliothek

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00:00:11,040 --> 00:00:12,200
und heute möchte ich euch

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00:00:12,200 --> 00:00:15,200
ein bisschen über Weihnachtsbräuche
im Mittelalter berichten.

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00:00:15,200 --> 00:00:16,240
Dabei werdet ihr merken,

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00:00:16,240 --> 00:00:19,240
dass die meisten Bräuche
gar nicht mal so alt sind, wie man denkt.

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00:00:20,400 --> 00:00:21,880
Bevor Weihnachten Weihnachten war,

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00:00:21,880 --> 00:00:24,920
gab es den Midwinter, den 21. Dezember,

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00:00:24,920 --> 00:00:27,920
 die längste Nacht des Jahres.

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00:00:28,160 --> 00:00:31,040
Dieses Fest hatte viele Namen in Europa.

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00:00:31,040 --> 00:00:33,920
In Skandinavien hieß es das Julfest

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00:00:33,920 --> 00:00:36,920
und der Name hat sich bis heute erhalten.

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00:00:37,760 --> 00:00:40,760
Im Römischen Reich
wurde Saturnalien gefeiert -

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00:00:41,000 --> 00:00:44,000
ein Fest zu Ehren des Gottes Saturn.

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00:00:44,000 --> 00:00:48,480
Am 25. Dezember war außerdem
die Geburt des Sonnengottes Mithras.

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00:00:49,480 --> 00:00:52,480
Seine Geschichte ähnelt
der von Jesus Christus sehr.

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00:00:54,400 --> 00:00:56,916
Das Christentum wurde
im vierten Jahrhundert

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00:00:56,941 --> 00:00:59,040
zur römischen
Staatsreligion erklärt.

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00:00:59,040 --> 00:01:02,160
Erst dann wurde neben dem Tod Jesu
auch sein Lebenswerk relevanter.

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00:01:03,040 --> 00:01:06,680
Päpste nutzten die Symbolik der Geburt
des Lichtes mitten im dunklen Winter

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00:01:06,724 --> 00:01:11,280
und wandelten die Geburt des römischen
Sonnengottes Mithras in die Geburt Jesu um.

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00:01:14,280 --> 00:01:17,760
Ein anderer Weihnachtsbrauch aus dem
Mittelalter ist der Weihnachtsbaum.

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00:01:18,080 --> 00:01:21,280
Grün mitten im schneebedeckten Winter,
ist schon lange ein wichtiges Symbol

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00:01:21,280 --> 00:01:24,280
der Weihnacht
als ein Symbol für Hoffnung und Leben.

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00:01:25,080 --> 00:01:27,920
Oft war es nicht ein ganzer Baum,
den die Menschen im Mittelalter

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00:01:27,920 --> 00:01:29,314
in ihre Häuser brachten.

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00:01:29,339 --> 00:01:33,040
Für die Feier hängte man Misteln, Tannen-
oder Eibenzweige auf -

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00:01:33,360 --> 00:01:36,360
auch zur Vertreibung von bösen Geistern.

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00:01:37,240 --> 00:01:41,480
Weihnachtsbäume
wurden erstmals 1419 erwähnt.

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00:01:41,480 --> 00:01:44,480
Allerdings standen diese ersten
Weihnachtsbäume meistens draußen.

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00:01:45,240 --> 00:01:48,280
Erst um 1800 brachte man
den Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer,

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00:01:48,760 --> 00:01:51,320
vor allem in protestantischen Familien.

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00:01:51,320 --> 00:01:54,931
Anstatt zu stehen, hing dieser
allerdings meistens die Decke hinunter.

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00:01:57,120 --> 00:02:00,360
Viele andere Bräuche der Weihnachtszeit
stammen aber tatsächlich

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00:02:00,360 --> 00:02:04,440
nicht aus dem Mittelalter,
sondern sind nur 150 bis 300 Jahre alt.

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00:02:05,480 --> 00:02:07,440
Die erste Erwähnung des Weihnachtsmanns

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00:02:07,440 --> 00:02:12,240
datiert sich auf 1770 in der Berliner
Wochenzeitschrift "Mannigfaltigkeit".

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00:02:13,280 --> 00:02:18,280
Populär wurde er aber erst durch
August Heinrich Hoffmann, der 1835

39
00:02:18,280 --> 00:02:21,304
das Lied "Morgen kommt der
Weihnachtsmann" schrieb.

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00:02:22,400 --> 00:02:27,160
Der erste Adventskranz wurde 1839 von
Johann Hinrich Wichern erfunden.

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00:02:27,920 --> 00:02:30,194
Er hing im "Rauhen Haus"
in Hamburg, einem

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00:02:30,219 --> 00:02:32,680
Heim für Kinder aus
schwierigen Verhältnissen.

43
00:02:32,680 --> 00:02:34,620
Herr Wichern erfand ihn, 
um den Kindern das

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00:02:34,645 --> 00:02:36,584
Warten auf Weihnachten
angenehmer zu machen.

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00:02:37,240 --> 00:02:40,240
Der Adventskranz war also gleichzeitig
der erste Adventskalender.

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00:02:41,280 --> 00:02:45,000
Den ersten gedruckten Adventskalender
konnte man erst 1902

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00:02:45,000 --> 00:02:48,000
in einer evangelischen Buchhandlung
in Hamburg kaufen.

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00:02:49,920 --> 00:02:53,560
Auch Weihnachten als Familienfest
ist ein relativ neues Konzept.

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00:02:53,880 --> 00:02:56,560
Im Mittelalter war Weihnachten
nämlich ein öffentliches Fest,

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00:02:56,560 --> 00:02:59,400
in dem ein ganzes Dorf zusammenkam,
um zu feiern.

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00:02:59,400 --> 00:03:03,021
Man traf sich auf Weihnachtsmärkten,
Fest-Umzügen und Krippen-Spielen

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00:03:03,046 --> 00:03:04,824
auf der Straße oder
in der Kirche.

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00:03:07,440 --> 00:03:10,920
Erst um 1700 herum, zurzeit
der Aufklärung, wurden

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00:03:10,920 --> 00:03:13,920
öffentliche Umzüge und das Aufstellen
von Krippen vielerorts verboten.

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00:03:14,400 --> 00:03:16,880
Man sah darin ein Zeichen von Aberglauben,

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00:03:16,880 --> 00:03:19,840
weshalb viele Tradition nach Hause verlegt
wurden.

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00:03:19,840 --> 00:03:23,320
Außerdem veränderte sich das
Familienbild im 19. Jahrhundert.

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00:03:23,320 --> 00:03:25,491
Man wurde vertrauter und
geselliger miteinander

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00:03:25,516 --> 00:03:27,464
und Kinder rückten mehr
in den Mittelpunkt.

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00:03:28,120 --> 00:03:31,440
Um sie zu einem guten Verhalten zu mahnen,
bekamen sie nur dann Geschenke,

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00:03:31,680 --> 00:03:33,040
wenn sie brav und artig waren.

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00:03:36,360 --> 00:03:38,040
Ich hoffe, ihr habt heute etwas gelernt

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00:03:38,040 --> 00:03:40,240
und ich wünsche euch noch
eine schöne Weihnachtszeit.